The Property Post Institutional Magazin NR 03 - April 2025
NR 03 - APRIL 2025 53 200 Hektar, 450 Unternehmen, 8.250 Beschäftigte. Das Gewerbeareal Haid bei Freiburg im Breisgau ist Heimstatt für Handwerksbetriebe, Mittelständler und großen Unternehmen wie dem Medizintech- nologie-Giganten Stryker – und nun auch Standort für Spitzenforschung in einem Segment, das für die Energiewende entscheidend ist. Das Fraunho- fer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat Ende 2024 hier sein neues Zentrum für elektrische Ener- giespeicher in Betrieb genommen. Auf mehr als 3.700 Quadratmetern Laborfläche forschen Wissenschaftler und Ingenieure an Inno- vationen, um optimierte Lösungen für Batteriespei- chersysteme kurz BESS genannt, zu entwickeln. Diese sollen den von Windkraftwerken und Solar- parks produzierten Strom speichern, um ihn dann freizusetzen, wenn weder der Wind weht, noch die Sonne scheint – in der gefürchteten Dunkelflaute. „Wir stehen vor der Herausforderung, die Volatili- tät erneuerbarer Energien auszugleichen, da we- der Photovoltaik noch Windenergie eine konstante Stromproduktion gewährleisten können“, sagt In- stitutsleiter Prof. Hans-Martin Henning. BESS seien ein zentraler Baustein für die Energiewende, „da sie die nötige Flexibilität schaffen, um Schwankun- gen in der Stromerzeugung auszugleichen“, sagt Eugenio Sangermano, Geschäftsführer bei dem auf institutionelle Investoren spezialisierten Stutt- garter Investmentmanager BF.capital. Richard Haimann arbeitet als freier Immobilienjournalist Bei der Energiewende öffnet sich ein weiteres Fenster für Investoren: Batterien sind so günstig geworden, dass sich neben Photovoltaik-, Windkraft- und Wasserkraftanlagen nun auch Kapitalallokationen in große Akkumulatoren zur vorüber- gehenden Stromverwahrung attraktive Erträge bringen. Das birgt massive Chancen für institutionelle In- vestoren, wie eine Analyse von Allianz GI Global Investors zeigt. Danach wird der weltweite Ge- samtwert der Energiespeicher von 10,88 Milliar- den US-Dollar in 2022 bis 2029 auf 31,2 Milliarden US-Dollar zunehmen. „Angesichts dieses enormen Wachstumspotenzials bieten sich für Investoren zahlreiche attraktive Ansatzpunkte, um Kapital in vielversprechende Vorhaben zu lenken“, sagt Alli- anz-GI-Analyst Christian Zilien. „In den USA und Großbritannien gibt es bereits er- folgreiche Fonds, die in diesen Markt investieren“, sagt Sangermano. Ein Beispiel dafür ist Gresham House in London. Dessen rund 334 Millionen Euro schwerer Energy Storage Fund hat ein BESS-Portfo- lio mit einer Gesamtspeicherkapazität von mehr als einer Gigawattstunde aufgebaut – genug Energie, um knapp 90.000 Haushalte einen Tag lang oder eine halbe Million Wohnungen über zwei Stunden hinweg mit Strom zu versorgen. Im deutschen Sprachraum sind die Schweiz und Liechtenstein Vorreiter. Der in Vaduz aufgelegte MW Storage Fund sammelt gerade 500 Millionen Euro ein, um in BESS-Projekte in Deutschland und Finnland zu investieren. Im schweizerischen Lau- fenburg, wo im Dreiländereck von Deutschland, Frankreich und der Eidgenossenschaft 14 grenz- überschreitende Stromnetze zusammenkommen, will das Technologieunternehmen FlexBase bis 2028 einen Batteriespeicher mit einer Kapazität Foto: Young777@istock Speicherbedarf “ In den USA und Großbritan- nien gibt es bereits Eugenio Sangermano Geschäftsführer BF.capital erfolgreiche Fonds, die in diesen Markt investieren.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ5MzM=