The Property Post Institutional | Nr 04 - November 2025
The Property Post Institutional 12 deutlich zu. Schlechter als in Deutschland läuft es nur in Österreich. Das ist kein Problem des Bauens allein. Politik, Planer und Immobilienwirtschaft tragen ihren Teil dazu bei. Die IW-Studie führt einige Auswege aus dem Produktivitätsdilemma an, die nur gemeinsam beschritten werden können, beispielsweise die In- tegration von Planen und Bauen oder die Nutzung vorhandener Digitalisierungspotenziale. Der Status Quo kommt die Gesellschaft teuer zu stehen. Der Sektor florierte in der Niedrigzinspha- se, kann aber auf Zinssteigerungen und andere Veränderungen der Rahmenbedingungen nicht angemessen reagieren. Der Destatis-Baupreis- index für Wohngebäude verzeichnet stetig stei- genden und seit Mitte 2021 sogar dramatischen Anstieg. Hierzu trugen auch die Corona-Pha- se und der Überfall auf die Ukraine bei. Die Preisdynamik hat sich mittlerweile beruhigt, aber günstiger wird es nicht. Bezahlbarer Wohn- raum lässt sich mittlerweile nur noch mit Einsatz von Fördermitteln schaffen. Die Öffentliche Hand hat enorme Schwierigkeiten damit, ihre Immobi- lien zu sanieren oder neue zu errichten. Die Folgen schlagen längst auch auf die politische Stimmung im Lande um. Wo zu wenige Wohnungen ge- baut werden, steigen die Mieten rasant. Wo Kitas, Schulen, Hochschulen fehlen und vorhandene Bil- dungsimmobilien zerbröseln, sinkt das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit des Staates. An Lösungsvorschlägen fehlt es nicht. Zum Bei- spiel der Bund: Der Paragraf 246 des Bundesbau- gesetzbuches soll um eine Klausel ergänzt werden. Der wichtigste Satz des Gesetzesentwurfs lautet „Mit Zustimmung der Gemeinde kann im Einzelfall oder in mehreren vergleichbaren Fällen von den Festsetzungen des Bebauungsplans zugunsten des Wohnungsbaus befreit werden, wenn die Be- freiung auch unter Würdigung nachbarlicher Inter- essen mit den öffentlichen Belangen vereinbar ist.“ Dass sich die Bundesbauministerin ausge- rechnet das Thema Bebauungsplanverfahren her- auspickt, hat gute Gründe. Solche Verfahren dau- ern wie erwähnt manchmal etwas länger. Trauriger Spitzenreiter in dieser Disziplin ist wohl Berlin. Dort währt die Bearbeitungszeit im Schnitt knapp unter zehn Jahre. „Das kann man keinem Menschen ver- mitteln“, meint dazu Bundesbauministerin Verena Hubertz (SPD). Auf ungeteilte Gegenliebe stößt ihr Vorstoß allerdings nicht. Die Bundesarchitekten- kammer (BAK) lehnt den vorgelegten Gesetzestext ab. „Sehr kritisch sehen wir die geplanten Regelun- gen zum §246e ohne Baugebot, die falsche An- reize für kurzsichtige Bauentscheidungen setzen“, begründet dies die Präsidentin der BAK, Andrea Gebhard. Der BDB Bund Deutscher Baumeister, Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis), 2025 Baupreise laufen davon Baupreisindizes für Wohngebäude (Neubau, konventionelle Bauart) im Februar, Mai, August und November in Deutschland, einschließlich Umsatzsteuer, 2021=100 80 90 100 110 120 130 140 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 132,6 85,1 ALLE INTERESSEN UNTER EINEM DACH! Aurelis Real Estate GmbH | +49 6196 5232-0 | info@aurelis.de AURELIS.DE WENN VIELE INTERESSEN ZUSAMMENKOMMEN, BRAUCHT ES EINEN ERFAHRENEN PARTNER. Wann immer neue Quartiere entwickelt werden, stellen Kommunen, Investoren und Mietparteien ihre ganz eigenen Anforderungen. Hier beweisen wir viel Fingerspitzengefühl, ein tiefes Verständnis der Märkte sowie Expertise aus über 20 Jahren Erfahrung, um allen Stakeholdern gerecht zu werden und Immobilienlösungen zu schaffen, die alle Interessen bündeln. Damit schaffen wir echte Mehrwerte – wirtschaftlich, städtebaulich und für die Menschen, die in unseren Quartieren leben und arbeiten. Als erfahrener Partner der öffentlichen Hand entwickeln wir zudem Immobilien für Bildung, Ver waltung und Stadtgesellschaft. Lernen Sie uns kennen – als Ihren Partner für langfristige Lösungen mit Substanz. Wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ5MzM=