The Property Post Institutional | Nr 04 - November 2025
The Property Post Institutional 18 Foto: Sievert Baustoffe SE Foto: Sievert Baustoffe SE kundärrohstoffe nimmt zu, das treibt die Preise. Um mehr Dynamik zu erzeugen, müssen wir es attraktiv machen, große Volumina zu erschließen und Ab- rissmaterialien in systematisierter Weise an Ort und Stelle zu sortieren. Hierfür ist die Wertschöpfungs- kette bislang zu fragmentiert, die Stakeholder sind stark spezialisiert und tauschen sich nicht aus. Das muss sich ändern – wir brauchen mehr Kooperati- on. Und wir brauchen in der Entwicklung mehr Ge- schwindigkeit und andere, schnellere Methoden, die beispielsweise der aus der Softwareentwick- lung bekannten Scrum-Logik folgen. Leider ist die Bauwirtschaft in ihrer Breite noch recht konservativ. Mittelfristig ausgebremst werden wir durch Nor- mung und Regulatorik. Es ist genau festgelegt, was aufbereitet werden darf, wie die aus Sekundärroh- stoffen hergestellten Produkte verarbeitet werden müssen und vieles mehr. Änderungen und Anpas- sungen an aktuelle Erfordernisse werden in den Normungsausschüssen diskutiert, und das dauert im Schnitt zehn Jahre. Wie bringen wir die Kreislaufwirtschaft voran? Bei Sievert setzen wir auf unternehmerische Dyna- mik – machen und nicht warten. Wir nehmen den gesamten Kreislauf in den Blick und nicht nur ein- zelne Segmente. Wir versuchen, möglichst viele Stakeholder auch fachlich zu integrieren, und wir investieren in Forschung und Entwicklung. Tech- nologische Innovationen spielen eine große Rolle, dafür sollte die gesamte Branche offener werden. Wir brauchen eine Sensorik, die darauf trainiert werden kann, Materialien zu identifizieren und Sor- tierungen vorzunehmen. Aber auch die Öffentliche Hand muss etwas tun. Der Gelbe Punkt ermöglicht der Abfallwirtschaft das standardisierte und zuneh- mend automatisierte Trennen und Sortieren. Einen solchen Punkt – in welcher Farbe auch immer – be- nötigen wir auch im Baustoffbereich. Wettbewerb ist essenziell, aber auch der gesetzliche Rahmen muss auf Zirkularität hin neu justiert werden. Kreis- laufwirtschaft ist eine gesamtgesellschaftliche Auf- gabe. “ Bislang ist die Wertschöp- fungskette zu fragmentiert, die Stakeholder sind stark spezialisiert und tauschen sich nicht aus. Das muss sich ändern – wir brauchen mehr Kooperation und mehr Ge- schwindigkeit.
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