The Property Post Institutional | Nr 04 - November 2025

The Property Post Institutional NR 04 - NOVEMBER 2025 35 34 Herr Fieber, viele Immobilienprojekte geraten in Schieflage – sei es bei Neubauvorhaben oder bei Bestandsentwicklungen. Woran liegt das? Wir beobachten eine Kombination ungünstiger Faktoren auf dem Immobilienmarkt. Gestiegene Baukosten und Zinsen haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass rentable Projekte wirtschaftlich schwieriger durchzuführen waren. Dadurch bra- chen auch Verkaufsfaktoren weg, die Assetklasse „Immobilien“ geriet unter Druck. Auch Anforde- rungen steigen – etwa durch neue Nachhaltigkeits- und ESG-Auflagen, was bei Bestandsgebäuden oft umfangreiche Umbauten erfordert. Diese Gemen- gelage führt dazu, dass selbst weit fortgeschrittene Bauvorhaben ins Wanken geraten, zum Beispiel wenn ein Entwickler insolvent wird oder ein Eigen- tümer aufgrund von Kostenüberschreitungen die Reißleine zieht. Zudem haben Homeoffice, verän- derte Nutzeranforderungen sowie die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung im Bürosegment dazu geführt, dass manche Objekte nicht mehr markt- gängig sind. Hier kann eine Umnutzung eine Lö- sung sein. Kurz gesagt: Die aktuelle Marktlage ist anspruchsvoll – und einige Projekte schaffen es ohne externe Unterstützung nicht ins Ziel. Sie möchten das Drittgeschäft ausbauen – durch die Übernahme von problembehafteten Projek- ten. Was verstehen Sie in diesem Zusammen- hang unter einem „Service Developer“? Als Service Developer agieren wir als Dienstleis- ter für institutionelle Investoren, Finanzierer oder Eigentümer, um deren Immobilienprojekt zum Er- folg zu führen. Ich würde es als Strategieberatung bezeichnen, das heißt konkret: Wir analysieren gründlich, wo die Probleme liegen – ob finanziel- le Engpässe, technische Schwierigkeiten oder Ab- stimmungsbedarf mit Behörden. Anschließend Im Interview: Jens Fieber Development: Städte vor havarierten Projekten bewahren Foto: Miragest@istock Gestiegene Baukosten, ESG-Auflagen und veränderte Nutzerbedürfnisse bringen viele Projekte ins Wanken. Jens Fieber, Geschäftsführer HIH Projektentwicklung, erklärt im Interview, wie die HIH als ‚Service Developer‘ problembehaftete Vorhaben wieder auf Kurs bringt. Jens Fieber Geschäftsführer HIH Projektentwicklung

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