The Property Post Institutional | Nr 04 - November 2025
The Property Post Institutional 44 Wir machen für Sie das Licht an! Stellen Sie Ihre Leistung ins Rampenlicht! rueckerconsult.de Ihr Partner für strategische Kommunikationsberatung, Event und Meinung in der Immobilienwirtschaft Ein Lösungsansatz: private Partner als Katalysa- tor Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage nach alternativen Vorgehensweisen. Denn wenn das Ziel besteht, in kurzer Zeit eine große Zahl komplexer und qualitativ hochwertiger Bildungsbauten zu realisieren, muss auch die Systematik der Umset- zung zur Disposition gestellt werden. Dabei geht es nicht um einen Ersatz öffentlicher Verantwor- tung, sondern um ihre Ergänzung durch geeignete Kooperationsmodelle. Private Partner können hier einen wesentlichen Beitrag leisten – vorausgesetzt, die Zusammenarbeit ist transparent organisiert und klar auf die Anforderungen der öffentlichen Hand ausgerichtet. Kooperationen mit privaten Partnern bieten Vor- teile, die weit über Finanzierungsfragen hinausge- hen. Private Akteure bringen erprobte Strukturen, bauliches Know-how und Umsetzungskapazitäten ein – insbesondere dort, wo kommunale Bauver- waltungen an ihre Grenzen stoßen. Gleichzeitig bleibt die Steuerung vollständig in öffentlicher Hand: Die Kommunen definieren den Bedarf, be- gleiten die Planung und verantworten den Betrieb. Konkret sieht ein solches Modell vor, dass erfahre- ne Projektentwickler Bildungsimmobilien realisie- ren und sie nach Fertigstellung an institutionelle Investoren veräußern. Diese treten anschließend als Vermieter gegenüber der öffentlichen Hand auf. Die Kommunen erhalten dadurch bezugsferti- ge Gebäude ohne eigenen Investitionsvorlauf – die Verwaltungsverantwortung bleibt vollständig bei ihnen. Institutionelle Investoren wiederum profitie- ren von langfristig gesicherten Mietverhältnissen mit hoher Planungssicherheit – ein Interesse, das sich mit dem öffentlichen Ziel nach dauerhaft ver- fügbaren, qualitätsgesicherten Bildungsräumen deckt. Regionale Chancen im Schulbau Solche Modelle funktionieren jedoch nicht über- all gleich und sie sind kein Patentrezept. Vielmehr gilt es, regionale Ausgangslagen differenziert zu betrachten und jeweils passende Lösungen zu ent- wickeln. Eine neue Studie von Aurelis Real Estate in Zusammenarbeit mit der IREBS Immobilienaka- demie zeigt beispielsweise, dass sich die demo- grafische Entwicklung in Baden-Württemberg stark zwischen Stadt- und Landkreisen unterscheidet. Während in den urbanen Zentren ein hoher zusätz- licher Raumbedarf entsteht, nimmt die Zahl der Grundschülerinnen und Grundschüler in manchen ländlichen Regionen eher ab. Solche Unterschiede müssen in der Bildungsplanung ebenso berück- sichtigt werden wie bei der Auswahl geeigneter Umsetzungsmodelle. Der Weg zu einer nachhaltigen Bildungsinfra- struktur Klar ist: Deutschland steht im Bildungsbau unter Zeitdruck. Gleichzeitig sind die qualitativen An- forderungen höher denn je. Wenn die öffentliche Hand diesen Herausforderungen gerecht werden will, braucht sie mehr als nur finanzielle Mittel – sie braucht zusätzliche Umsetzungswege, neue Ka- pazitäten und verlässliche Partnerschaften. Private Investoren können hier einen wertvollen Beitrag leisten: durch Erfahrung, Tempo und Verbindlich- keit. Entscheidend ist, dass solche Kooperationen im Sinne des Gemeinwohls gestaltet werden – mit klaren Rollen, transparenten Verträgen und ge- meinsam getragenen Qualitätszielen. “ Private Akteure bringen er- probte Strukturen, bauliches Know-how und Umsetzungs- kapazitäten ein – insbesondere dort, wo kommunale Bauver- waltungen an ihre Grenzen stoßen. Gleichzeitig bleibt die Steuerung vollständig in öffentlicher Hand.
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