19.03.2015

„Wir wollen etwas zurückgeben“

ADO Properties engagiert sich für Berliner Schulkinder

Efrat Peled, Chairman und CEO, Arison Investments
Efrat Peled

Am 16. März 2015 fand in Berlin bereits zum fünften Mal der von der Arison Group und ADO Properties organisierte „Good Deeds Day“ statt. The Property Post sprach aus diesem Anlass mit Efrat Peled, Chairman und CEO von Arison Investments, dem Mehrheitsaktionär von Shikun & Binui (Tel Aviv), Moshe Lahmani, Deputy CEO von Arison Investments und Chairman von Shikun & Binui, dem Großaktionär von ADO (Tel Aviv), Rabin Savion, Geschäftsführer von ADO Properties (Berlin) sowie Silvia Illhardt, Rektorin der Zille-Grundschule (Berlin) und Bernd Uhlitzsch, Konrektor der Schule.

The Property Post: Frau Peled, Sie führen eine global operierende Investmentgesellschaft, die ein Portfolio mit einem Wert von annähernd 2,5 Milliarden US-Dollar verwaltet und unter anderem auch im Immobiliensektor aktiv ist. Heute sind Sie in Berlin, aber wir treffen uns nicht in einem Büro oder auf einer Baustelle, sondern in einer Grundschule mitten im Herzen Berlins. Warum sind Sie heute ausgerechnet hier?

Efrat Peled: Wir sind heute hierhergekommen, um einen ganz besonderen Tag zu feiern, den wir „Good Deeds Day”, den „Tag der guten Taten“, nennen. Das ist ein Tag, an dem wir alle unseren Anzug im Büro lassen und in „richtigen“ Arbeitssachen kommen, um etwas ganz anderes zu machen, um an Aktivitäten teilzunehmen, die etwas Gutes tun: Sie öffnen Herzen und geben anderen etwas von sich. Die Eigentümerin der Arison Group, Shari Arison, hat diesen Tag vor neun Jahren, im Jahr 2007, initiiert. Sie hat mit einigen tausend Menschen in Israel begonnen, und inzwischen sind es fast eine Million Menschen, die weltweit in mehr als 50 Ländern an dieser Aktion teilgenommen haben. Wir feiern diesen Tag dieses Jahr in Berlin, weil wir Berlin enger in unser Herz schließen und die Idee des Good Deeds Day hier noch stärker verbreiten wollten. Deswegen sind wir hier: Um die Idee zu verbreiten und um mit diesen wundervollen Kindern und ihren großartigen Lehrern daran zu arbeiten, etwas Gutes zu tun und kleine Dinge von Herzen zu geben.

Moshe Lahmani: Lassen Sie mich noch etwa hinzufügen: Für uns in der Arison Group – Shikun & Binui ist Teil der Arison Group – ist genau das unsere Geschäftsphilosophie – die Verbindung von Geschäft, Philanthropie und Werten. Für uns zählt nicht nur das finanzielle Ergebnis, sondern auch, dass wir unsere gemeinsamen Werte einbringen. Und wir glauben, dass wir in geschäftlicher Hinsicht Gutes tun können, während wir zugleich im Sinne der Philanthropie Werte schaffen. Das ist für uns kein Entweder-Oder, sondern es sind zwei Seiten derselben Medaille. Das ist genau die Philosophie unserer Unternehmensgruppe.


The Property Post: Haben Sie heute schon mit den Lehrern gesprochen? Wie ist die Resonanz auf Ihr Projekt hier?

Efrat Peled: Mit den Lehrern haben wir noch nicht gesprochen, aber wir werden nachher noch Gelegenheit dazu haben. Ich habe aber schon mit der Schulleiterin gesprochen, und sie hat sich wirklich sehr gefreut, dass wir hierher gekommen sind und diese Dinge tun. Ich denke, es gibt diesen Kindern ein Beispiel, es kann für sie ein Vorbild sein oder werden, auch an anderen Stellen Gutes zu tun. Wir hoffen, dass die Aktion an dieser Schule ein erfolgreiches Pilotprojekt wird, und dass dann im nächsten Jahr noch mehr Schulen und Organisationen mitmachen. Und dann können diese Kinder Mentoren für andere Kinder sein.


The Property Post: Das heißt, Sie wollen Ihre Aktivitäten zum Good Deeds Day noch auf eine breitere Basis stellen?

Efrat Peled: Ja.

Moshe Lahmani: Parallel zu unseren Geschäftsaktivitäten wollen auch unsere Aktivitäten für die Gesellschaft hier ausweiten.


The Property Post: Herr Savion, ADO Properties ist ein Berliner Unternehmen mit israelischen Wurzeln und mit einem Großaktionär wie Shikun & Binui sind Sie auch ein Teil dieser Initiative. Wann und wie haben Sie die Idee des „Good Deeds Day“ nach Berlin gebracht?

Rabin Savion: 2015 ist nun schon das fünfte Jahr, in dem wir als ADO Properties am „Good Deeds Day“ der Arison Group teilnehmen, und wir sind sehr stolz, bei dieser Aktion dabei zu sein. In den vergangenen Jahren haben wir uns an verschiedenen Stellen innerhalb Berlins engagiert, zum Beispiel in Kindergärten, in einer Integrationsschule oder in der Kinderklinik der Charité. Wir haben zum Beispiel Räume renoviert, Wände neu gestrichen und neues Spielzeug besorgt.


The Property Post: Der „Good Deeds Day“ ist eine Aktion, die auf freiwilligem Engagement basiert. Wie ist denn die Akzeptanz für dieses Projekt bei Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern?

Rabin Savion: Es steht ihnen frei, ob sie an dieser Aktion teilnehmen möchten oder nicht. Aber sie haben die Idee sehr positiv aufgenommen und für Berlin adaptiert. Jedes Jahr haben sich mehr Personen aus unserem Unternehmen am „Good Deeds Day“ beteiligt. Hier in der Zille-Grundschule sind wir heute insgesamt 40 – und damit so viele wie noch in keinem Jahr zuvor.


The Property Post: Warum engagieren Sie sich als Unternehmen neben Ihrer eigentlichen Geschäftstätigkeit auch in dieser Form?

Rabin Savion: Wir sind nun schon seit rund zehn Jahren als Unternehmen in Berlin aktiv, das heißt, wir sind seit zehn Jahren Teil dieser Community hier in Berlin. Und es ist uns wichtig, zu zeigen, dass wir dieser Community auch etwas zurückgeben wollen. Unsere Angestellten sehen das als etwas sehr Wichtiges an. Sie sehen, dass sie für ein Unternehmen arbeiten, das der Gemeinschaft etwas zurückgibt.


The Property Post: Wie kam es denn gerade zu dieser Kooperation zwischen Ihrem Unternehmen und der Zille-Grundschule?

Rabin Savion: Wir haben mehr als 20 Schulen angeschrieben. Manche konnten unsere Unterstützung mehr gebrauchen und manche weniger. Von der Zille-Grundschule kam sofort ein extrem positives Feedback. Damit dieser Tag heute gelingt, brauchte es eine Menge Anstrengung und rund zwei Wochen Vorbereitungszeit. Aber die Kinder waren von Anfang an voll dabei, und das Personal der Schule hat sich komplett eingebracht. Und das tut solch einem Projekt gut: Wenn Sie sehen, dass die andere Seite bereit ist, etwas anzunehmen, dann geben Sie auch gern noch mehr.

Silvia Illhardt: Alles begann mit einer E-Mail, die wir bekamen. Darin stand sinngemäß: „Wir wollen Euch etwas Gutes tun… “ ADO hat mehrere Schulen angeschrieben und sich dann für uns entschieden. In der Folge kam es dann bei der Vorbereitung zu einem sehr intensiven Austausch zwischen den Koordinatoren des Projekts bei ADO und uns.


The Property Post: Frau Illhardt, Herr Uhlitzsch, wie muss man sich einen solchen Tag konkret vorstellen? Was findet denn heute bei Ihnen in der Schule alles statt?

Bernd Uhlitzsch: Wir haben zusammen mit ADO ein recht umfangreiches Programm entwickelt. Es finden im ganzen Haus und auf dem Schulhof verschiedene Workshops statt. Die Kinder können zum Beispiel gemeinsam Trommeln, Malen oder Backen. Ein besonderer Höhepunkt ist sicherlich, dass die Kinder die Beton-Tiere auf unserem Schulhof selbst wieder bemalen dürfen, nachdem sie von ADO instand gesetzt worden sind.

Silvia Illhardt: Das war für die Kinder schon im Vorfeld ein besonderes Erlebnis. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von ADO sind nicht erst seit heute Morgen bei uns im Haus, sie haben schon seit etwa zwei Wochen hier gearbeitet und diesen Tag vorbereitet. So haben sie zum Beispiel die Wände der Turnhalle neu gestrichen und eben auch die Beton-Tiere auf dem Hof wieder instand gesetzt. So konnten die Kinder sehen, dass man im Laufe der Jahre beschädigte Dinge auch wieder reparieren kann. Es hat sie sehr beeindruckt, dass die Tiere nun wieder heil sind und neu bemalt werden können.


The Property Post: Es ist ja nicht alltäglich, dass eine externe Institution in einer Schule so präsent ist. Wie haben denn Eltern und das Lehrerkollegium darauf reagiert? Und wie kommt die Aktion bei den Kindern an?

Silvia Illhardt: Die Elternvertretung freut sich sehr über diese Aktion, denn die Eltern finden es gut, dass auch für unsere Kinder etwas getan wird. Und unsere Kolleginnen und Kollegen waren beeindruckt, mit welchem beachtlichen finanziellen und personellen Aufwand ADO Properties sich hier engagiert. Es geht hier offensichtlich nicht nur um Werbung, sondern darum, wirklich gemeinsam etwas Positives zu erreichen. Beeindruckend waren vor allem auch die Professionalität und die herzliche, enge Zusammenarbeit zwischen ADO Properties und unserer Schule.

Bernd Uhlitzsch: Die Kinder sind begeistert. Schon die Gespräche über das Projekt im Vorfeld haben viel bewegt. Es ist für die Kinder ein schönes Gefühl, nicht nur etwas Tolles für sich tun zu können, sondern auch für die Schule. Und sie denken dabei auch über das eigene Umfeld hinaus. So haben wir heute zum Beispiel auch eine Aktion in das Tagesprogramm integriert, bei der unsere Schülerinnen und Schüler Päckchen für Flüchtlingskinder packen und so etwas von der Freude weitergeben, die sie selbst an diesem Tag erleben.


Efrat Peled, Moshe Lahmani, Rabin Savion, Silvia Illhardt und Bernd Uhlitzsch, herzlichen Dank für das Interview!

Die Nutzungsrechte wurden The Property Post zur Verfügung gestellt von The Property Post
Erstveröffentlichung: The Property Post, 18. März 2015