09.07.2025

Biodiversität als Erfolgsfaktor

Warum Immobilien 'naturpositiv' werden müssen

Erscheinungstermin: Juni 2025

Herausgeber: PwC

In Zeiten zunehmender Klimarisiken und wachsender regulatorischer Anforderungen rückt der Schutz der Biodiversität auch für die Immobilienwirtschaft immer stärker in den Fokus. Intakte Ökosysteme sichern nicht nur Lebensqualität, sondern sind auch elementar für den langfristigen Werterhalt von Immobilien und die Resilienz urbaner Räume. Gleichzeitig trägt die Immobilienbranche maßgeblich zum Verlust der biologischen Vielfalt bei – etwa durch Flächenversiegelung, Ressourcenverbrauch und Emissionen. Die PwC-Studie „Real Estate and Biodiversity: A Critical Nexus“ zeigt auf, wie Immobilienakteure Biodiversität strategisch integrieren können, welche Markt- und Regulierungsentwicklungen zu beachten sind und welche Chancen sich durch 'naturpositive' Maßnahmen eröffnen.

Die zentralen Erkenntnisse der Studie:

  • Biodiversität ist ein entscheidender Faktor für die Wertbeständigkeit und Widerstandsfähigkeit von Immobilien. Die Branche verursacht fast 30 % des globalen Biodiversitätsverlusts und ist zugleich auf funktionierende Ökosysteme angewiesen – etwa für Hochwasserschutz, Luftqualität und Temperaturregulierung.
  • Trotz eines steigenden Bewusstseins bleibt die Verankerung von Biodiversität in Unternehmensstrategien begrenzt. Nur 31 % der befragten Immobilienunternehmen verfügen über eine Biodiversitätsstrategie, während viele Maßnahmen noch projektbezogen oder reaktiv sind. Besonders bestehende Gebäude werden häufig vernachlässigt.
  • Zu den zentralen Hürden gehören unklare Regulierungsvorgaben, fehlende Fachkenntnisse, mangelnde Anreize und unzureichende Bewertungsinstrumente. Der Ruf nach verbindlichen Vorschriften, standardisierten KPIs und der Integration von Biodiversität in Bewertungs- und Zertifizierungssysteme wird lauter.
  • Für die Entwicklung glaubwürdiger Biodiversitätsstrategien empfehlen die Studienautoren ein strukturiertes Vorgehen: Festlegung der Ambition, Analyse regulatorischer Anforderungen, Peer-Benchmarking, Stakeholder-Einbindung, Risikoanalyse und Festlegung messbarer Ziele. Wichtig ist eine Verankerung über den gesamten Lebenszyklus der Immobilie hinweg.
  • Biodiversität sollte entlang aller Phasen des Immobilienlebenszyklus integriert werden – von der Standortwahl über Bau, Betrieb und Rückbau bis hin zur Berichterstattung. Dies schließt auch Bestandsobjekte ein, für die durch Begrünungen oder nachhaltige Materialien Mehrwert geschaffen werden kann.
  • Verlässliche Tools und KPIs sind essenziell für das Messen, Steuern und Skalieren biodiversitätsfreundlicher Maßnahmen. Technologien wie GIS, Fernerkundung und Natural Capital Accounting bieten neue Möglichkeiten für datenbasierte Entscheidungen und Berichterstattung.
  • Globale Regulierungen wie das Kunming-Montreal Global Biodiversity Framework, die EU-Biodiversitätsstrategie 2030 und das EU-Renaturierungsgesetz führen zu neuen Pflichten und Chancen für die Immobilienwirtschaft. Frühzeitige Anpassung an diese Standards erhöht Rechtssicherheit und ESG-Performance.
  • Nature-based Solutions (NBS) – etwa grüne Dächer, Fassadenbegrünungen oder Regenwassermanagement – bieten ökologischen und ökonomischen Mehrwert. Um deren Potenziale voll auszuschöpfen, braucht es verbesserte Kosten-Nutzen-Analysen und passende Finanzierungsmodelle.
  • Biodiversität wird zunehmend zu einem wichtigen Kriterium für nachhaltige Finanzierungen und den Zugang zu Kapital. Transparenz über Biodiversitätsrisiken und -maßnahmen wird von Investoren eingefordert und beeinflusst die Finanzierungsbedingungen positiv.
  • Regionale Unterschiede prägen den Umgang mit Biodiversität: Während Europa stark regulatorisch getrieben ist, stehen in Nordamerika Investorenanforderungen im Vordergrund. In Lateinamerika, Afrika und Asien rücken lokale Gemeinschaften, indigene Perspektiven und naturbasierte Stadtentwicklung in den Fokus. Für globale Akteure ist es entscheidend, Biodiversität kontextsensitiv zu adressieren.
#

Download

Inhaltlicher Überblick

  • Biodiversity and the built environment
  • Survey insights: current state of practice
  • The importance of impact and risk assessment
  • Tools and frameworks
  • Regulations and policy drivers
  • Biodiversity and sustainability reporting
  • Biodiversity strategies for the real estate sector
  • Natural capital and ecosystem services
  • Regional perspectives and Cultural Contexts
  • Nature-based solutions

Schriftzug TPP Homepage_Empfehlung der Redaktion.jpg
 


Contentpartner

#