30.03.2021

Ende des Hauspreisbooms?

Ausblick auf den deutschen Wohnungsmarkt 2021 ff.

Erscheinungstermin: März 2021

Herausgeber: Deutsche Bank Research

Der lang währende Aufschwung am Immobilienmarkt wird u.a. getragen von einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung, der Niedrigzinspolitik der EZB sowie hoher Zuwanderung aus dem Ausland nach Deutschland und aus den ländlichen Regionen in die Großstädte und Regionalzentren. Während der ersten Welle der Corona-Krise pausierte der Zyklus für kurze Zeit, endete aber (noch) nicht. In ihrer aktuellen Analyse "Ausblick auf den deutschen Wohnungsmarkt 2021 ff." gehen die Marktexperten von Deutsche Bank Research von einem Ende des Zyklus im Jahr 2024 aus. Demnach wird die fundamentale Angebotssknappheit in den kommenden Jahren nachlassen, was auch an der geringeren Zuwanderung während der Pandemie liegt. Aufgrund des Niedrigzinsumfelds bestehende Unterbewertungen werden bei anhaltend hoher Preisdynamik beseitigt, womit das Risiko einer Verkaufswelle bei Zinserhöhungen steigt.

Endet der Zyklus 2024, erwarten die Researcher zumindest für eine kurze Periode rückläufige nominale Hauspreise. Kumuliert könnte über drei Jahre ein Minus von 5% zu Buche schlagen, falls weitere belastende Effekte, etwa durch eine Wirtschafts- und Finanzkrise, ausbleiben. Steigen die Hauspreise im Anschluss an die Korrekturphase wieder mit dem historischen Durchschnitt von rund 2,5% pro Jahr, dann können Investoren über die Dekade trotz zwischenzeitlicher Preisdelle mit einem Plus von rund 24% kalkulieren. Zudem dürfte die durch den Preisrückgang wieder auf rund 4% steigende Mietrendite für viele institutionelle Investoren attraktiv sein. In diesem Szenario bleiben massive Verwerfungen aus und deutsche Wohnimmobilien bleiben in vielen Portfolios ein bedeutender Ertragsbaustein.

Für die einzelnen Metropolregionen wird dabei ein unterschiedlicher Verlauf erwartet. So endet der Zyklus nach Einschätzung der Analysten in Hamburg und Bremen bereits vor 2024, während für Leipzig und Berlin ein besonders langer Zyklus erwartet wird, da Berlin auf dem Weg zu einer globalen Metropole sei und für Leipzig aufgrund des Dorf- und Kreissterbens in der Metropolregion ein besonders kräftiger regionaler Zuzug prognostiziert wird.

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