23.06.2021

Forst Marktbericht 2021

Forstwirtschaft im Überblick

Erscheinungstermin: Juni 2021

Herausgeber: Colliers

Der deutsche Wald steht vor großen Herausforderungen. Der Klimawandel und seine Folgen durch Kalamitäten, d. h. Stürme, Trockenheit und Borkenkäfer, erfordern ein Umdenken in der forstlichen Bewirtschaftung. Der klimaplastische Mischwald ist das Ziel.

Die großen Mengen an Schadholz der letzten drei Jahre – von 2018 bis 2020 – haben die Holzpreise signifikant sinken lassen, was auch spürbare Auswirkungen auf die Preise für Waldflächen nach sich gezogen hat. Im ersten Quartal des Jahres 2021 sind jedoch erste Zeichen einer Markterholung für Holz- und Waldpreise zu erkennen.

Der Markt für Transaktionen im Waldbereich zeichnet sich durch große regionale Unterschiede aus, die nicht immer ökonomisch zu begründen sind. Generell gibt es noch ein deutliches West-/Ost-Gefälle, d. h. die Preise in den neuen Bundesländern liegen bei vergleichbaren Flächen unter dem West-Niveau. Kleinflächen bis 10 Hektar (ha) werden in den neuen Bundesländern (NBL) oft deutlich günstiger verkauft als Flächen ab Eigenjagdgröße (ab 75 ha). Im Westen, gerade im süddeutschen Raum, werden dagegen vermehrt Liebhaberpreise gezahlt. Das Spektrum reicht von 5.000 €/ha für eine Kleinfläche in Thüringen über 13.000 €/ha für einen vorratsstarken Kiefernwald in Brandenburg und bis zu 60.000 €/ha für ein kleines Waldstück in Oberbayern. Auch die Holzpreise für die Leitsortimente bei Fichte, Kiefer und Buche weisen oft signifikante regionale Unterschiede auf, die die starke Marktbedeutung der lokalen Sägewerke unterstreichen.

Über diese und andere wichtige Marktentwicklungen, wie die Betrachtung der Ertragssituation deutscher Forstbetriebe, informiert Colliers im aktuellen Forst Marktbericht 2021. Ein Blick über den Tellerrand auf international mögliche Renditen im Forstbereich hilft bei der Einordnung von Waldinvestments.

Langfristig und historisch betrachtet bietet eine Anlage in Forstimmobilien nach wie vor gut planbare Erträge in einem inflationsgeschützten Hafen – auch über die Landesgrenzen hinweg.

Sechs Gründe, die laut Colliers für eine Investition in Wald sprechen:

  1. Forstimmobilien bieten gute Renditen, wenn die Einkaufspreise stimmen und eine professionelle Bewirtschaftung erfolgt. Die Nachfrage nach hochwertigen Holzqualitäten ist langfristig stabil und das Holzwachstum planbar.
  2. Der Kauf von Wald führt zu einer sinnvollen Diversifizierung, senkt effektiv das Gesamtrisiko eines Investmentportfolios und schützt wirksam vor Inflationsverlusten.
  3. Wald ist die einzige Landnutzungsform, die kosteneffizient der Atmosphäre CO2 entzieht und langfristig speichert. Darüber hinaus erbringt er eine ganze Reihe weiterer Ökosystemleistungen wie z. B. Wasserschutz, Staub- und Rußfilterung. In diesem Sinne ist Wald bislang unterbewertet.
  4. Die Verwendungsmöglichkeiten von Holz nehmen in der EU weiter zu. Durch neue Technologien können Kunststoffe, Stahl und Beton immer weiter durch Holz ersetzt werden. Dies fördert langfristig Nachfrage und Holzpreise.
  5. Waldinvestments können auch aus steuerlicher Sicht vorteilhaft sein, so z. B. unter erbschaftssteuerlichen Aspekten.
  6. Eine Verpachtung der Jagd kann, je nach Lage und Wildbestand, eine attraktive zusätzliche Einkommensquelle darstellen. Bei eigener Ausübung der Jagd kann ein wirtschaftlich sinnvolles Investment mit einzigartigen Naturerlebnissen verbunden werden.
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