27.05.2024

Regionen-Ranking Deutschland

Landkreis München einsame Spitze

Erscheinungstermin: Mai 2024

Herausgeber: IW Consult

Ländliche Regionen sind sowohl Betroffene als auch Gestalter der Energiewende. Zum einen, weil in vielen ländlichen Regionen die Wirtschaftsstrukturen industriell geprägt sind, zum anderen, weil in ländlichen Regionen mehr als drei Viertel der Nettonennleistung zur Erzeugung von Solar- und Windenergie in Deutschland installiert sind. Somit verfügen ländliche Regionen stärker als städtische Regionen über Möglichkeiten, zum Gelingen der Energiewende bezutragen und so für die Stärkung des Standorts Deutschland ein gestaltende Rolle einzunehmen. Somit können sie auch selbst direkt profitieren, indem sie erste Anlaufstelle für den weiteren Zubau sind und damit große Attraktivität für Industrieansiedlungen entfalten, die immer häufiger auf Grünstrom setzen. Doch welche sind die vieversprechendsten Regionen in Deutschland? Dieser Frage geht eine aktuelle Studie des IW Consult nach. Darin ermitteln die Wissenschaftler Schlüsselfaktoren für eine erfolgreiche regionale Entwicklung und untersuchen insgesamt 400 Landkreise und kreisfreie Städte.

Landkreis München führt Niveauranking an

Wie in den Untersuchungen der Vorjahre belegt der Landkreis München im Niveauvergleich der ersten Rang, die Stadt München landet auf Rang vier. Jedoch lässt die Dominanz des Münchener Großraums etwas nach, denn der Abstand zum Zweitplatzierten Mainz hat sich verringert. Außerdem mit dem Landkreis Starnberg (Rang 5) und Miesbach (Rang 14) nur zwei weitere Landkreise aus dem Münchener Umland unter den 20 erfolgreichsten Regionen. Zwei Jahre zuvor waren es noch sechs.

Im Gegensatz dazu kann der Wirtschaftsraum Frankfurt erneut mit vorderen Platzierungen des Main-Taunus-Kreis (Rang 7), der Stadt Frankfurt am Main (Rang 9) und des Hochtaunuskreises (Rang 10) seinen Erfolg festigen. Der Großraum Frankfurt überzeugt mit einem starken Arbeitsmarkt und einer leistungsfähigen Wirtschaft. Lediglich im Bereich Lebensqualität offenbaren sich Schwächen. Diese liegen beispielsweise im Schuldenstand, einem geringen Anteil naturnaher Flächen oder auch Abwanderung.

Mainz ist Spitze in Sachen Dynamik

Die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt hat sich in den vergangenen beiden Jahren am besten entwickelt. Die Gründe: Mainz profitiert von dem Pharma-Unternehmen BioNTech, und die Stadt investierte bereits im Jahr 2022 in Klimaschutz, Mobilität, Grün- und Erholungsflächen, Infrastruktur und Schulen, um für künftige Herausforderungen gerüstet zu sein. Auch der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen in Bayern hat aufgeholt, bundesweit hat er die meisten Solaranlagen, der schleswig-holsteinische Landkreis Dithmarschen liegt bei der Windkraft vorne.

Mehr als jede vierte Region in Deutschland ist strukturschwach

Die Wissenschaftler haben sich auch angeschaut, wie Regionen sich zukünftig entwickeln werden. Das Ergebnis: Jede vierte Region in Deutschland ist schwach aufgestellt. Oft sind in diesen Regionen die Steuern zu hoch, es fehlen qualifizierte Fachkräfte und die Bedingungen für Unternehmen sind nicht attraktiv, um sich dort anzusiedeln. Hier sei laut der Experten die Regionalpolitik gefragt. Die guten, dynamischen Beispiele im Ranking zeigen, dass prinzipiell in jeder Ecke Deutschlands Erfolge erarbeitet werden können.

#

Download

Inhaltlicher Überblick

  • Zusammenfassung
  • Ländliche Regionen – Betroffene und Gestalter der Energiewende
  • Bedeutung und Methodik des IW-Regionalrankings
  • Ergebnisse des Niveauvergleichs
  • Ergebnisse des Dynamikvergleichs
  • Niveau und Dynamik im Vergleich
  • Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und der Umbau zu einer dekarbonisierten Wirtschaft
  • Ländliche Räume und ihre Schlüsselrolle für die Defossilisierung des Energiesystems
  • Fachkräfte für den Umbau des Energiesystems
  • Schlussfolgerungen für die Regionalpolitik

Schriftzug TPP Homepage_Empfehlung der Redaktion.jpg
 


Contentpartner

#