24.09.2025

Wohninvestoren-Umfrage

Wohnen bleibt trotz Herausforderungen attraktive Anlageklasse

Erscheinungstermin: Juni 2025

Herausgeber: Cushman & Wakefield

Steigende Baukosten, verschärfte ESG-Vorgaben und eine ungebrochene Nachfrage nach Wohnraum prägen weiterhin den deutschen Wohnimmobilienmarkt. In diesem Spannungsfeld müssen sich Investoren neu ausrichten und ihre Strategien anpassen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Besonders im Fokus stehen dabei neue Wohnkonzepte, regional differenzierte Marktchancen sowie renditeorientierte Anlagestrategien. Die Studie „Umfrage Wohnimmobilien 2025“ von Cushman & Wakefield bietet auf Basis von 112 befragten Marktteilnehmern – darunter Investmentmanager, Projektentwickler und Family Offices – fundierte Einblicke in die aktuellen Investitionsstrategien, Herausforderungen und Zukunftserwartungen im Wohnsegment.

Die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick:

Fokus auf bevölkerungsreiche Standorte und strukturstarke Regionen
Investoren konzentrieren sich zunehmend auf Städte mit mehr als 250.000 Einwohnern – vor allem im klassischen Wohnungsbestand, aber auch bei Neubauprojekten, Mikrowohnen und Studentenwohnen. Die Top-7-Städte gelten weiterhin als besonders attraktiv, gleichzeitig gewinnen strukturstarke Regionen in Hessen, Bayern und NRW an Bedeutung.

Strategien zwischen Core und Value-Add
Rund die Hälfte der Befragten verfolgt eine Core-, Core+- oder Value-Add-Strategie, wobei „Manage-to-Core“ und „Manage-to-ESG“ stark an Bedeutung gewinnen. Ziel ist es, durch gezielte Maßnahmen Immobilien aufzuwerten und nachhaltig zukunftsfähig zu gestalten. Opportunistische Ansätze spielen dagegen nur eine untergeordnete Rolle.

Unterschiedliche Erfolgsbilanzen bei Ankaufszielen
Lediglich 41 % der Befragten konnten ihre Akquisitionsziele im Vorjahr erreichen, 45 % verfehlten diese. Gründe hierfür sind fehlende passende Objekte sowie schwierige Preisverhandlungen. Zugleich bleibt Wachstum das vorrangige Ziel: Fast zwei Drittel der Investoren wollen ihre Portfolios ausbauen, teils mit, teils ohne Verkäufe.

Zielrenditen überwiegend bei 4–5 %
Ein Großteil der Investoren (45 %) strebt Ausschüttungsrenditen zwischen 4 und 5 Prozent an. Nur ein Viertel kalkuliert mit Zielrenditen über 7 Prozent und verfolgt dabei risikoreichere Strategien mit Wertsteigerungspotenzial.

ESG bleibt relevant – verliert aber leicht an Gewicht
Trotz eines Rückgangs der Relevanz im Vergleich zu 2023 sehen 76 % der Befragten ESG weiterhin als (eher) relevant für ihre Investitionsentscheidungen. Besonders strategisch agierende Investoren setzen auf Nachhaltigkeit als Werttreiber – insbesondere bei Bestandstransformationen im Sinne von Manage-to-ESG.

KfW-Förderung: ambivalent genutzt
Während 22 % der Marktteilnehmer in fast allen Projekten KfW-Fördermittel nutzen, greifen 25 % überhaupt nicht auf Förderungen zurück. Gründe sind entweder mangelnde Passgenauigkeit oder als unattraktiv empfundene Konditionen. Die Förderlandschaft wird somit sehr unterschiedlich bewertet.

Mikrowohnen und Seniorenwohnen auf dem Vormarsch
Rund 70 % der Befragten sehen in alternativen Wohnformen wie Mikrowohnen, Studenten- und Seniorenwohnen wachsendes Potenzial. Auch Kooperationen und Partnerschaften rücken stärker in den Fokus, um Projektumsetzungen flexibler und risikodiversifizierter zu gestalten.

Kaufpreise stabilisieren sich – Mieten steigen deutlich
Die Mehrheit der Befragten erwartet stabile bis leicht steigende Kaufpreise, insbesondere in den Top-7-Städten. Gleichzeitig prognostizieren über 70 % deutliche Mietsteigerungen von mindestens 2,5 % – sowohl im Neubau als auch im Bestand, und zwar in Kern- wie Sekundärlagen.

Positive Markterwartung trotz Herausforderungen
Trotz Zinsniveau, Regulatorik und geopolitischer Unsicherheiten überwiegt ein optimistischer Ausblick. Die Mehrheit der Investoren erwartet für 2025 steigende Mieten, mehr Transaktionen und neue Marktopportunitäten – besonders für flexible Investoren mit innovativen Strategien.

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