04.09.2016

Neubau stößt auf positives Klima

Zwei Drittel der Berliner sind für den Bau von zusätzlichem Wohnraum, so lange der Preis stimmt

  • 74 Prozent der Berliner stehen Neubau offen gegenüber
  • Jeder zweite Jüngere Bewohner würde im Umzugsfall gern einen Neubau beziehen
  • Bis 2026 plant STADT UND LAND Investitionen von rund 2,3 Milliarden Euro für Neubau und Ankauf von Wohnungen

Das Meinungsforschungsinstitut INFO GmbH führte im Auftrag der STADT UND LAND eine repräsentative Telefonumfrage unter Beteiligung von 1.220 Berlinern durch. Wider der für Berlin charakteristischen, mehrheitlich skeptischen bis offen feindlichen Haltung gegenüber neuen Wohnungen, die sich vielmals in Bürgerprotesten äußert, bestätigt die Umfrage genau das Gegenteil. Zwei Drittel der Bevölkerung stimmen für den Bau von zusätzlichem Wohnraum, auch in unmittelbarer Nachbarschaft. 50 Prozent der Befragten würden bevorzugt in einen Neubau ziehen. Die Akzeptanz von Neubauvorhaben im eigenen Wohnumfeld ist je nach Bezirk unterschiedlich ausgeprägt.

Große Resonanz für Wohnungsneubau vor allem bei Jüngeren

Generell ruft die Thematik positives Feedback hervor. 74 Prozent stimmen für den Bau neuer Wohnungen. „Das Klima für Neubau in der Stadt ist positiv. Die große Mehrheit der Berliner hat erkannt, dass es ohne zusätzlichen Wohnraum nicht geht.“, fasst STADT UND LAND-Geschäftsführer Ingo Malter die Umfrageergebnisse zusammen.

Würde der Neubau in der unmittelbaren Nachbarschaft entstehen, befürworten dies immerhin noch 67 Prozent der Befragten, wobei die Altersgruppen der 18-29 Jährigen und die der 30-49 Jährigen deutlich dafür sind. Ältere Menschen ab 50 Jahren stehen dem weniger positiv gegenüber.

Betrachtet man die Akzeptanz von Neubauvorhaben im direkten Wohnumfeld nach Bezirken, führen Lichtenberg, mit 77 Prozent, und Mitte, mit 76 Prozent, die Spitze an. Geringe Begeisterung zeigen Spandauer (52 Prozent) und Marzahn-Hellersdorfer (54 Prozent).

Berliner zeigen sich mit aktueller Wohnsituation in der Mehrheit zufrieden

86 Prozent der Hauptstädter sind mit ihrer momentanen Wohnsituation durchaus glücklich, vor allem ältere Umfrageteilnehmer ab 50 Jahren. Nur 9 Prozent äußern den Wunsch, möglichst schnell umzuziehen. 22 Prozent planen einen Umzug in absehbarer Zeit. Hauptsächlich jüngere Berliner im Alter von 18- 29 Jahren möchten in eine andere Wohnung ziehen, um die eigenen Bedürfnisse auch in der Wohnung passend auszuleben.

Am zufriedensten sind die Bewohner der Stadtteile Pankow, Tempelhof-Schöneberg und Steglitz-Zehlendorf. In Mitte, Reinickendorf und Spandau besteht der tendenzielle Wunsch zum Wohnungswechsel, wobei sich Mittebewohner mit 40 Prozent, Bürger in Reinickendorf mit 39 Prozent und Bürger aus Spandau mit 36 Prozent klar für einen Umzug aussprechen.

Bei konkreten Umzugsabsichten ist der entscheidendste Faktor bei der Wahl für einen Neubau der Preis (82 Prozent). Auf dem zweiten und dritten Plätzen folgen mit 79 Prozent die Lage und mit 72 Prozent die Erreichbarkeit. Erst darauf folgen Größe, Einkaufsmöglichkeiten und Ausstattung.




Große Investmentpläne bis 2026

„Wir werden bis 2026 rund 2,3 Milliarden Euro in den Neubau und Ankauf von Wohnungen investieren“, so STADT UND LAND-Geschäftsführerin Anne Keilholz. Die kommunale Wohnungsbaugesellschaft möchte in den kommenden Jahren von derzeit rund 42.500 auf 55.000 Wohnungen wachsen. Durch den kommunalen Bezug des Unternehmens werden rund ein Drittel der neuen Wohnungen mit Fördermitteln gebaut, was STADT UND LAND zu einem Garanten für bezahlbare Wohnungen macht. Mit einer Nettokaltmiete von 5,49 Euro pro Quadratmeter im Jahr 2015 und 5,32 Euro pro Quadratmeter im Vorjahr liegt die Durchschnittsmiete noch deutlich unter dem Berliner Mietspiegel von 5,84 Euro pro Quadratmeter.

In den vergangenen vier Jahren hat STADT UND LAND 3.700 Wohnungen erworben und über 1.100 Wohnungen im Neubau begonnen beziehungsweise fertiggestellt. Für das laufende Jahr ist der Erwerb und Neubau von circa 1.500 Wohnungen geplant. Der Hauptfokus liegt darin die Berliner mit günstigem Wohnraum zu versorgen.