03.01.2018

Digitale Transformation

Ein Wandel von Geschäftsmodellen, Prozessen und Realitäten

Jens Kramer, CEO, PROMOS consult Projektmanagement, Organisation und Service GmbH
Jens Kramer

Die Welle der Digitalisierung rollt. Der Kern von Digitalisierung ist, dass alles auf der Basis digitalisierter Vorgänge realisiert oder besser, einfacher, schneller gemacht werden kann. Eine solche Herausforderung lässt sich nur durch gezielte technischer Anpassung und ein neues Bewusstsein bewältigen. Entscheidend ist dabei auf welche Weise Technik dem Menschen zuarbeitet und komplexe Tätigkeiten spürbar effizienter macht. Digitalisierte Verwaltung wird effektiver, Kommunikation allgegenwärtig und im Zeitpunkt selbstbestimmt. Der Trend zur asynchronen Kommunikation geht mit dem technischen Wandel einher: E-Mails, SMS, Messenger und Sprachnachrichten haben die Telefonie abgehängt. Über 90 Prozent der Deutschen nutzen ein Smartphone, das den PC als meist genutztes technisches Gerät überholt hat.

Jens Kramer, Gründer und CEO von PROMOS consult und der neuen Plattform easysquare im Interview zum technologischen Fortschritt der Immobilienwirtschaft.
 

The Property Post: Herr Kramer, kurz und knapp gefragt: Was ist easysquare?

Ganz einfach formuliert ist easysquare eine Software-Lösung mit mobilen Apps in der ich immobilienwirtschaftliche Marktplätze aufbauen, betreiben und miteinander vernetzen kann. Teil der Grundidee von easysquare ist die Form der Vernetzung, also dass alle Beteiligten miteinander agieren können. So kann z.B. der Mieter mit dem Vermieter, aber auch mit dem Handwerker direkt kommunizieren. Das Prinzip lautet: „Völlig egal wo ihr seid und was ihr für ein Gerät habt, ihr habt jederzeit vollen Zugriff auf Eure Informationen und könnt miteinander agieren.“

TPP: Wie genau kann da jetzt eine App helfen?

Es ist ja kein grundsätzlich neues Thema. Es gab und gibt schon Überlegungen die Kommunikation mit dem Mieter zu digitalisieren. Ich habe eine Untersuchung gelesen wonach gerade mal 3 Prozent der Mieter sich in zur Verfügung gestellten Portalen mal angemeldet haben und danach nie wieder gekommen sind. Da haben wir uns natürlich auch Gedanken gemacht: Wie muss so ein Produkt aussehen, das der Mieter dann auch wirklich nutzt! Und da sind nach unserer Erfahrung drei Aspekte ganz entscheidend:
1. Wir unterstützen natürlich auch weiter den PC, aber vor allem muss das Ganze als App auf dem Smartphone funktionieren. Denn seit 2015 ist das Smartphone das am meisten genutzte technische Gerät, es ist unser ständiger Begleiter - wir haben unser Handy immer und überall dabei und nutzen es durchschnittlich 145 Minuten pro Tag, das sind mehr als 2 Stunden! Daher muss diese App absolut benutzerfreundlich - also optisch ansprechend und intuitiv bedienbar - sein.
2. Der Content muss stimmen. Es reicht nicht aus eine App einzustellen, der Mehrwert muss absolut einleuchtend sein. Also: „Was habe ich als Hausverwaltung davon?“ „Was habe ich als Mieter davon?“ Die Prozess- und Kostenoptimierung, sei es bei der Vertragsverwaltung oder dem sozialen Quartiersmanagement, wird in unserer App jedem Nutzer sehr schnell deutlich.
Und 3. Muss es eine professionelle Verknüpfung dieser „total coolen und einfachen“ App in die Verwaltungsprozesse des jeweiligen Unternehmens geben. Das mag simpel klingen, ist aber im Grunde das Herausforderndste!

TPP: Und Sie können das gewährleisten?

Ja, denn durch unseren Hintergrund der PROMOS als eines der führenden Beratungs- und Systemhäuser in der deutschen Immobilienwirtschaft haben wir die Digitallösung bis zu Ende gedacht! Digitalisierung bedeutet ja nicht nur „ich arbeite jetzt mal ohne Papier“.  Das spannende und spektakuläre an dem Thema ist ja eher, wie man die Arbeitsprozesse verändert und dadurch effizienter macht. Wo früher der Hausmeister einen Zettel ausfüllen und  in die Zentrale geben musste, kann er jetzt direkt mit dem iPad tätig werden. Und im Datensystem der Verwaltung kommt das auch gleich richtig an, Fehlerquoten werden minimiert und Mitarbeiter entlastet. Durch unsere jahrelange Erfahrung aus unserem PROMOS-Kerngeschäft haben wir einen Komplett-Überblick über die Prozesse der Wohnungswirtschaft und die entsprechenden IT-Lösungen erarbeitet. Das heißt hinter der „coolen App“ steht ein absolut professionelles workflow-System.

TPP: Nebenkostenabrechnung per App, ist das überhaupt rechtssicher?

Genau das ist ein guter Punkt was gemeint ist, wenn ich sage: wir haben die Lösung bis zu Ende gedacht. Auch hier sind intensive Arbeitsstunden und Kosten für den Rechtsanwalt geflossen um eine rechtssichere Situation zu schaffen. Man sieht hieran ganz gut, dass es eben keine Kleinigkeit ist „mal kurz“ eine App zu entwickeln. Jeder der sich für sein Unternehmen oder Objekt selber dran versucht wird eine Menge Zeit und Geld aufwenden müssen, und trotzdem Lehrgeld bezahlen, weil der Erfahrungshorizont fehlt. Und da bieten wir quasi das „Rundum-Sorglos-Paket“.

TPP: Verraten Sie uns Ihre Prognose für die digitalen Trends der kommenden Jahre?

Ich persönlich bin der Meinung dass die Digitalisierung in vielen Bereichen des Lebens weiter voranschreiten wird. Aber durchsetzen werden sich nur die Dinge, die nicht der bloßen Digitalisierung wegen erdacht werden, sondern die dem Menschen tatsächlich nutzen! Das sehe ich auch ziemlich deutlich an den Erfolgen oder Misserfolgen der Ideen bestätigt. Mir ist zum Bespiel total klar warum  Carsharing-Modelle auf Erfolgskurs sind. Wenn man sich überlegt dass das eigene Auto zu 90% der Zeit nur rumsteht - so würde man doch kaufmännisch niemals rangehen. Bei Flugzeugen ist man ja auch bemüht eine größtmögliche Auslastung zu erzielen und die Dinger in der Luft zu halten um Geld zu verdienen. Also hier sehe ich auf jeden Fall noch Potenzial. Es gibt ja schon die ersten Ansätze zum privaten Carsharing. Aber ich geh da sogar einen Schritt weiter und sage, dass das irgendwann staatlich subventioniert oder durch Steuervergünstigungen noch reizvoller gemacht wird.

Die Nutzungsrechte wurden The Property Post zur Verfügung gestellt von The Property Post
Erstveröffentlichung: The Property Post, Januar 2018

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