21.11.2017

Moderne Büroflächen

und zeitgemäße Rahmenbedingungen

Andreas Wende, Vorsitzender des ZIA-Ausschusses Büroimmobilien; COO and Head of Investment, Savills plc
Andreas Wende

In Deutschlands A-Städten werden die Büroflächen knapp – es herrscht quasi Vollvermietung. Damit dieser Engpass nicht zum „Kolbenfresser“ für die deutsche Wirtschaft wird, setzt sich der ZIA-Ausschuss Büroimmobilien
für passende Rahmenbedingungen ein.

Um die Arbeitsplätze in Deutschland attraktiv zu gestalten und auch um im „War for Talents“ erfolgreich zu sein, darf der umbaute (Arbeits-)Raum nicht vergessen werden. Als Ort der Innovation, Kreativität und Wertschöpfung muss ihm ein höheres Gewicht zugemessen werden. Moderne Workplace-Konzepte zeigen bereits schon heute Lösungen auf. Dazu sind jedoch auch entsprechende Rahmenbedingungen für die Erstellung von z.B. modernsten Bürogebäuden notwendig.

Um beispielsweise Konzepte mit großen Gemeinschaftsflächen zur gemeinsamen Projektarbeit umsetzbar zu machen, sind bestimmte Gebäudetiefen notwendig – bei diesen kann es jedoch vorkommen, dass Arbeitsplätze ggf. nicht vollständig mit Tageslicht erschlossen werden können. Das ist aber nach der derzeitigen Arbeitsstättenverordnung nur bedingt realisierbar. Dabei gibt es aber technische Lösungen, wie Tageslicht auch ohne direkte Sichtachse ins Freie indirekt an den Arbeitsplatz gebracht werden kann oder die Installation von Kunstlicht, das heute die Qualität von Tageslicht erreicht (etwa LED-Technologie). Ohne flexible und modern gebaute Arbeitsplätze sind Arbeiten 4.0 und Industrie 4.0 nur schwer umsetzbar. Zeitgemäße Arbeitsformen erfordern zeitgemäße Rahmenbedingungen!

Die Wichtigkeit der Büroarbeitsplätze ist aber auch in der Stadtentwicklung zu stärken. Ein erster Erfolg konnte bei der Begleitung der Novelle des BauGB erreicht werden. Denn wir forderten frühzeitig die schnelle Einführung des neuen Gebietstypen „Urbanes Gebiet“, der die Kombination aus Wohnen, Arbeiten und Versorgen zulässt. Zunächst waren gemischte oder reine Büroimmobilien gar nicht vorgesehen, diese werden nun ausdrücklich benannt.

Nur mit solchen und weiteren Initiativen kann einer drohenden Büro-Verknappung in den deutschen Städten entgegengewirkt werden, damit diese nicht gefährliche Ausmaße für die Wirtschaft annimmt.

WEITERE THEMEN DES AUSSCHUSSES:
- aktuelle und zukünftige Anforderungen von Mietern und Eigentümern von Büroimmobilien
- innovative Bürokonzepte
- Co-Working und digitale Geschäftsmodelle
- Arbeitsstättenverordnung
- IFRS 16 und mögliche Veränderungen im Mietverhalten
- Energieeffizienz von Büroimmobilien


Moderne Workplace-Konzepte mit großen Gemeinschaftsflächen erfordern bestimmte Gebäudetiefen.

Die Nutzungsrechte wurden The Property Post zur Verfügung gestellt von ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e.V.
Erstveröffentlichung: ZIA Geschäftsbericht 2017

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