17.05.2016

Intransparenz hilft Investoren

Alle suchen attraktive Marktnischen - Investoren finden Rendite dort, wo keine Transparenz herrscht

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Zum Thema deutsche Immobilienpreise und mögliche unterbewertete Potenziale auf dem deutschen Immobilienmarkt diskutierten bei der GRI in Frankfurt Gerhard Meitinger, Head of Real Estate Finance Germany der PBB Deutsche Pfandbriefbank, Niclas Karoff, Mitglied des Vorstands der TLG Immobilien AG, Assem El Alami, Head of Real Estate Finance der Berlin Hyp, Nico Keller, Head of National Investment Team der BNP Paribas Real Estate Germany, Klaus Franken, CEO der Catella Project Management, Oliver Priggemeyer, COO der IVG Immobilien, Dirk Hasselbring, CEO der Hamburg Trust REIM, Rainer Thaler, Managing Director Investment & Asset Management der Investa, Johannes Haug, Global Head of Acquisitions & Disposition der Pembroke Real Estate und Immo von Homeyer, Director Business Development der Art-Invest Real Estate.

Einigkeit herrschte bei den Panel-Teilnehmern über die aktuelle Situation: Die Kauffaktoren steigen auf dem deutschen Markt monatsweise und Käufer erwerben mittlerweile auch qualitativ minderwertige Objekte, die vor zwei bis drei Jahren keinen Käufer gefunden hätten. Aber im Vergleich zu London oder Paris sind die Kaufpreise weiterhin günstig, was vor allem für ausländische Investoren ein wichtiger Grund für ein Investment in Deutschland ist. Vorteile ergeben sich zudem für Investoren, wenn sie abseits der Top-7-Städte über lokale Marktkenntnisse verfügen, um so frühzeitig attraktive Investments zu identifizieren. Solche Nischen zu finden wird aber laut allen Teilnehmern zunehmend schwieriger. Eine derartige Nische sind beispielsweise Rechenzentren. Es gibt wenige Wettbewerber für diese Spezialimmobilie und man benötigt viel Knowhow, was viele Akteure am Markteintritt hindert. Denn für die Nutzer der Datenzentren sind eine hohe Datenübertragungsgeschwindigkeit sowie eine zuverlässige Versorgung mit Strom wichtiger als beispielsweise die Architektur des Objektes. Allerdings muss auch die Drittverwendungsfähigkeit bei Spezialimmobilien wie Datenzentren oder Studentenapartments berücksichtigt werden. Denn in den 90er Jahren hätten viele Investoren auf Multiplexkinos gesetzt. Diese Investments seien aber oft nicht nachhaltig, da am Ende zu viele Kinos auf dem Markt gewesen seien, so ein Teilnehmer. Das abschließende Fazit der Panel-Teilnehmer: Letztlich schlummern die unterbewerteten Potenziale auf dem deutschen Immobilienmarkt dort, wo der Markt ­aufgrund des Standorts oder der Assetklasse ­noch vergleichsweise intransparent ist.

Die Nutzungsrechte wurden The Property Post zur Verfügung gestellt von Rueckerconsult GmbH
Erstveröffentlichung: Mai 2016