12.12.2017

Rendite versus Risiko

Neue Lichter am norddeutschen Wohnungsmarkt

Volker Ottenströer, Leiter Standort Hamburg, Manager, Wüest Partner
Volker Ottenströer

Werden für die norddeutschen Städte alle Faktoren hinsichtlich der Markt- und Nachfragestabilität, den Bedingungen rund um Konsum, Einkommen und Arbeit sowie die Preise und Renditen in ein Rendite-Risiko-Profil einbezogen, zeigen sich neben Hannover auch Lüneburg, Osnabrück, Braunschweig und Bremen ein für Investoren günstiges Verhältnis von Risiko und Rendite. Die Bandbreite der durchschnittlichen Brutto-Renditen reicht hierbei von 5,3 % in Lüneburg bis 5,9 % in Braunschweig und liegt damit rund eineinhalb Prozentpunkte über den Renditen Hamburgs.

Lüneburg und Osnabrück – beste Aussichten mit geringem Investmentrisiko

Nur knapp über dem Risikoniveau von Hannover befinden sich Lüneburg und Osnabrück. Diese beiden B-Städte weisen nicht nur prozentual gesehen ein stärkeres Wachstum der Einwohnerzahlen auf, auch deren Wirtschaftskraft steigt stärker als in der Elbmetropole Hamburg. Mit einer Versorgungsquote von rund 97 % sind beide Märkte an Wohnraum unterversorgt, was sich auch in einer Leerstandsquote von unter 2 % widerspiegelt. Damit bieten Lüneburg und Osnabrück attraktive Voraussetzungen für Investitionen am Wohnimmobilienmarkt. Denn sowohl den Kaufpreisen für Eigentumswohnungen wie auch den Mieten wird deutliches Steigerungspotential prognostiziert.

Minimal höher auf der Risikoskala befindet sich Braunschweig, das ebenso auf positive Entwicklungen zurückblicken kann. Mit 95,7 % liegt die Versorgungsquote an Wohnraum in der Stadt an der Oker sogar noch etwas unterhalb von Lüneburg und Osnabrück. Auch hier werden sich die Mieten und Kaufpreise positiv entwickeln, wenn auch nicht so stark. Gleiches gilt für Bremen. Die Freie Hansestadt ist zwar kein demografischer Überflieger, weist aber stabile bzw. leicht positive Entwicklungen hinsichtlich der Einwohnerzahlen und Kaufkraft auf.

Hohe Renditen in Schwerin, Bremerhaven und Wilhelmshaven

Risikofreudige Investoren finden in Schwerin, Bremerhaven oder Wilhelmshaven durchschnittliche Brutto-Renditen von 7,1 % (Schwerin) bis 8,0 % (Bremerhaven). Demgegenüber steht ein höheres Standortrisiko: Die Leerstandsquoten liegen zwischen 6,0 % in Wilhelmshaven und 8,4 % in Schwerin. Hinsichtlich Demografie und Wirtschaftskraft werden den drei Mittelstädten stabile, bzw. leicht sinkende Entwicklungen prognostiziert. Erfahrene Investoren mit einem größeren Risikoappetit können hier dennoch erfolgreich tätig werden.

Mit Blick in die Zukunft kann vor dem Hintergrund von aktuell steigenden Mieten, sinkenden Leerständen und einer (zu) geringen Neubautätigkeit sowie mangelnder alternativer Anlagemöglichkeiten am Kapitalmarkt von einer stabilen Preisentwicklung am Wohninvestmentmarkt ausgegangen werden. Eine Absturzgefahr besteht also noch nicht. Vorsichtige Investoren sollten jedoch die Entwicklung der Mieten als Fundament stabiler Wohnimmobilienwerte und das Risiko einer möglichen Zinswende gut im Blick behalten.

Grafiken:

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Quelle: Wüest Partner Deutschland, Studie Norddeutsche Wohnungsmärkte: Daten und Perspektiven (2017)

 

Bandbreite der Renditen

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Quelle: Wüest Partner Deutschland, Studie Norddeutsche Wohnungsmärkte: Daten und Perspektiven (2017)

 

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Die Nutzungsrechte wurden The Property Post zur Verfügung gestellt von Wüest Partner Deutschland
Erstveröffentlichung: Fondsnews, November 2017

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