30.03.2021

Großer Meilenstein für die Trei

René Westerheider, Head of Asset Management, Trei Real Estate GmbH
René Westerheider

Die Trei Real Estate stellt ihr erstes großes Wohn- und Geschäftshaus in Berlin-Prenzlauer Berg fertig. In bester Lage – wo sich früher ein einsamer alter Supermarkt aus der DDR-Zeit befand – steht nun ein Neubau mit 240 Wohneinheiten und vier Ladenflächen. The Property Post hat mit René Westerheider, Head of Asset Management bei der Trei, gesprochen.

TPP: Herr Westerheider, das Projekt in der Pappelallee ist fertiggestellt. Was bedeutet das für die Trei?
RW:
Für die Trei ist das ein ganz wichtiger Meilenstein. Es handelt sich um das erste von -drei großen im Bau befindlichen gemischt genutzten Wohn- und Geschäftshäusern in Berlin. Das Objekt zeichnet sich durch seine Architektur und auch durch seine sehr gute Lage im beliebten Bezirk Prenzlauer Berg aus.

Hinzu kommt: Hinter uns liegt nicht irgendein x-beliebiges Jahr, sondern ein Jahr, das massiv durch die Corona-Pandemie geprägt war. Es macht uns besonders stolz, dass wir den Zeitplan trotz aller Beeinträchtigungen einhalten konnten.

TPP: Gab es gar keine Probleme?
RW:
Doch natürlich. Bei welchem Projekt dieser Größe gibt es keine Schwierigkeiten? Außerdem stellt die Pandemie eine echte Sondersituation dar. Während der ersten Welle im Frühjahr ist die Arbeit auf der Baustelle einfach weitergelaufen und es gab kaum Probleme. Wenn doch, lag das meistens an verspäteten Lieferungen von Materialien aus Ländern, die sich in einem kompletten Lockdown befanden. Insgesamt war das aber alles sehr überschaubar. Mittlerweile gab es auch vor Ort in Berlin erste Corona-Fälle, was die Koordination auf der Baustelle zeitweise schwieriger gemacht hat. Zudem gab es auch eine erste Corona-bedingte Insolvenz bei einem Sub-Unternehmen. Auch hier mussten wir Ersatz finden, was uns aber gelungen ist.

TPP: Das Projekt umfasst insgesamt 240 Wohnungen. Wie läuft die Vermietung?
RW:
Die Vermietung übernimmt Alba Facility Solutions. Bislang haben wir eine sehr gute Resonanz zu verzeichnen. Aktuell sind 60 Prozent der Wohnungen bereits vermietet. Wir gehen davon aus, dass wir im Sommer die Vollvermietung erreichen. Eine viel schnellere Vermietung wäre auch nicht sinnvoll gewesen, da die Umzugslogistik dann zum Problem wird. Man darf nicht vergessen, dass die Pappelallee von der Straßenbahn befahren wird und daher nur wenig Platz für Umzugswagen existiert. Zudem finden immer noch Restarbeiten auf der Baustelle statt und der Rewe ist schon seit Monaten hochfrequentiert.

TPP: Wer zieht ein und welche Wohnungen werden besonders nachgefragt?
RW:
Die größte Gruppe bilden junge Berufstätige, die neu nach Berlin ziehen, viele davon aus dem Ausland. Laut Alba findet mehr als jedes dritte Gespräch mit Interessenten in englischer Sprache statt. Das liegt natürlich daran, dass Berlin Hauptstadt ist und der Prenzlauer Berg auch bei der internationalen Community sehr beliebt ist. Gefragt sind vor allem die kleinen Wohnungen – das heißt Ein- und Zweizimmerwohnungen.

TPP: Die Überbauung von Flachmännern – treffender müsste man eigentlich sagen Abriss und Neubau – bietet in Berlin noch viel Potenzial. Warum wird das nicht viel öfter gemacht?
RW:
Sie haben völlig recht. An der Pappelallee, wo heute 240 Wohnungen, ein Supermarkt und drei weitere kleine Ladeneinheiten stehen, stand bis 2016 nur ein alter, eingeschossiger Supermarkt. Das ist in einer solch attraktiven Lage eine echte Platzverschwendung. Wir realisieren das gleiche Konzept in der Winsstraße – ebenfalls im Prenzlauer Berg – und in Mitte, wo sich die Objekte bereits im Bau befinden. Ein weiteres Projekt in der Köpenicker Straße in Kreuzberg befindet sich in Vorbereitung bzw. Planung.  

Derzeit überprüfen wir unser gesamtes Bestandsportfolio an Handelsimmobilien auf weitere Möglichkeiten. Es gibt dabei zwei große Herausforderungen: Zum einen muss man sich mit dem bestehenden Mieter einigen, denn dieser muss seinen Laden immerhin für rund zwei Jahre schließen und somit auch zu Kompromissen bereit sein. Zum anderen kann es sein, dass Abstimmungen mit den Behörden hinsichtlich der Baurechtschaffung lange dauern. Das hängt auch stark davon ab, ob ein B-Plan-Verfahren gemacht werden muss oder nicht.

TPP: Herr Westerheider, wir danken für das Gespräch.

Die Nutzungsrechte wurden The Property Post zur Verfügung gestellt von Trei
Erstveröffentlichung: The Property Post, März 2021

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