15.06.2022

Zinsschritt der EZB kommt spät

Andere Zentralbanken reagierten schneller

Pepijn Morshuis, CEO, Trei Real Estate GmbH
Pepijn Morshuis

Die Ankündigung der Zinserhöhung durch die EZB kommt reichlich spät – vor allem im internationalen Vergleich. Wir sind als Entwickler auch in Polen und den USA unterwegs. In beiden Ländern haben die Zentralbanken energischere Schritte gegen die Inflation eingeleitet.

Die langfristigen Zinsen sind in den letzten Monaten bereits ohne Zinsanhebungen der EZB angestiegen. Nach diesem klaren Signal der EZB werden die Zinsen meiner Meinung nach kurzfristig weiter steigen.

Für uns als eigenkapitalstarken Entwickler – wir sind eine Tochtergesellschaft der Unternehmensgruppe Tengelmann – sind steigende Zinsen kein Problem. Wir können dies ausgleichen und mit mehr Eigenkapital operieren.

Kurzfristig erwarte ich keine negativen Auswirkungen auf Bestandsimmobilien. Dafür dauert die aktuelle Krise noch nicht lange genug. Wenn die EZB die Zinsen weiter anhebt, erwarte ich aber mittelfristig – bis in ca, zwölf Monaten – sinkende Preise bei Bestandsimmobilien.

Bei Projektentwicklungen ist die Situation anders. Hier sind bereits vor dem Zinsschritt der EZB die Finanzierungsbedingungen für Developer schlechter geworden. Dies führt – in Zusammenhang mit deutlich steigenden Baupreisen – dazu, dass viele Projekte erst einmal auf Eis gelegt werden.

Die Nutzungsrechte wurden The Property Post zur Verfügung gestellt von TREI Real Estate GmbH
Erstveröffentlichung: The Property Post, Juni 2022

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