27.07.2022

Senior-Living-Markt

Großes Potenzial für Investoren

Rolf Engel, CFO, Capital Bay SA
Rolf Engel

Deutschland wird immer älter. Bis 2040 soll die Zahl der Menschen, die 65 Jahre oder älter sind, laut Prognosen bis auf 23,2 Millionen ansteigen – ein Plus um knapp fünf Millionen. Bei den über 80-Jährigen wird mit einem Anstieg um gut 1,7 Millionen Personen auf rund 7,7 Millionen gerechnet. Der demografische Wandel wird zu einem deutlichen Nachfrageschub nach Betreuungsdienstleistungen und nach Wohnformen entlang des gesamten Spektrums von Senior Living führen. Dazu zählen beispielsweise barrierefreies Wohnen, Alters-WGs, betreutes Wohnen, Pflegheime und auch Gesundheitszentren.

Versorgungslücke ist nur durch Neubau und Modernisierung zu schließen

Die Angebotsseite ist dagegen derzeit von regionaler Unterversorgung gekennzeichnet. Die Auslastung in Pflegeheimen liegt im bundesweiten Durchschnitt bei 90 Prozent. Hinzu kommt, dass ein Großteil der bestehenden Pflegeeinrichtungen bereits vor der Jahrtausendwende gebaut wurde und häufig einen deutlichen Instandhaltungsrückstau aufweisen. Sie entsprechen in der Regel nicht mehr den aktuellen regulatorischen Vorschriften, insbesondere im Hinblick auf Barrierefreiheit und Einzelzimmerquote. Da die große Nachfrage nicht allein mit Neubau gedeckt werden kann, müssen auch Bestandseinrichtungen dringend modernisiert und wenn möglich erweitert werden. Eine Schätzung des Immobiliendienstleisters CBRE geht von einem Investitionsbedarf von 55 Milliarden Euro allein in den kommenden 20 Jahren aus.

Investoreninteresse steigt – auch international

Senior-Living-Immobilien bieten zudem stabile und planbare Mietzahlungen, aufgrund langfristig geschlossener Mietverträge und des deutschen Sozialversicherungssystems. Bei Pflegeheimbewohnern, die ihre Kosten nicht selbst tragen können, deckt das System die Finanzierungslücke. Betreiber müssen so in der Regel keine Einnahmeausfälle fürchten und Investoren profitieren von einer hohen Mietsicherheit.

Institutionelle Investoren haben die Attraktivität der Assetklasse für sich entdeckt und so steigt auch das Investitionsvolumen Jahr für Jahr. Zugleich sind die Spitzenrenditen von über sieben Prozent noch vor gut zehn Jahren auf rund vier Prozent gesunken, liegen damit aber immer noch über denen der klassischen Nutzungsarten Wohnen, Büro und Einzelhandel. Auch internationale Investoren interessieren sich immer häufiger für ein Investment in deutsche Senior-Living-Immobilien, denn der hiesige Markt gilt nach wie vor als sicherer Hafen für Anleger. Für sie stellt jedoch die starke Fragmentierung und Regulierung – es gibt rund 14.000 Betreiber von Pflegimmobilien oder Altersheimen und jedes Bundesland hat eigene bauliche, organisatorische und personelle Auflagen – eine Eintrittsbarriere für den deutschen Markt dar.

Breite Expertise für erfolgreiche Projekte notwendig

Es braucht deshalb Knowhow und Professionalität, um dem hohen Beratungsanforderungen internationaler Investoren gerecht zu werden. Capital Bay hat sich strukturell und operativ auf die Bedürfnisse von Investoren aus dem Ausland eingestellt und bietet das erforderliche Leistungsspektrum aus einer Hand, vom Ankauf, über das Fundmanagement, Reporting, die Betreiberorganisation bis hin zum Property- und Facility Management. Zusätzlich pflegt Capital Bay eine exklusive Kooperation mit der zur Gruppe gehörigen Makroplattform für gewerbliche und wohnwirtschaftliche Betreibermarken, 360 Operator.

Zum wirtschaftlichen Erfolg einer Seniorenimmobilien tragen mehrere Faktoren bei. Neben der Zufriedenheit der Bewohnerinnen und Bewohner und der Wahl eines passenden Betreibers gehören dazu die Lage, die Attraktivität und Modernität der Ausstattung und das Nachfrage- und Arbeitskräftepotenzial im Einzugsgebiet.

 

Die Nutzungsrechte wurden The Property Post zur Verfügung gestellt von Capital Bay SA
Erstveröffentlichung: The Property Post, Juli 2022

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