Gedämpfte Erwartungen, polarisierende Trends
Erscheinungstermin: 10. November 2025
Herausgeber: HospitalityInside und Union Investment
Das Hotel Investment BAROMETER 2025 von HospitalityInside und Union Investment zeigt: Der Hotelinvestmentmarkt steht im Herbst 2025 für moderate Erholung, aber auch wachsende Polarisierung. Während Neubauten und Budget‑ bzw. Luxuskonzepte stark nachgefragt sind, drohen klassische Midscale‑Hotels zunehmend ins Abseits zu geraten.
Angesichts volatiler Rahmenbedingungen — von hohen Zinsen über gestiegene Baukosten bis zu geopolitischen Unsicherheiten — steht die Hotelbranche 2025 vor einem strategischen Neuausrichtungsprozess. Vor dem Hintergrund dieser makroökonomischen Dynamik untersucht das HospitalityInside Investment BAROMETER 2025 gemeinsam mit Union Investment, wie Investoren und Betreiber derzeit den Hotelmarkt einschätzen. Im Zentrum der Studie steht die Frage, welche Segmente und Regionen aktuell als lohnende Investments gelten — und wie realistisch positive Umsatz‑ und Renditeerwartungen sind. Die Ergebnisse bieten eine aktuelle Standortbestimmung und zeigen auf, wo in der Hotellerie 2025 Chancen und Risiken liegen. Herausgeber der Analyse sind HospitalityInside und Union Investment.
Erholung des Gesamtmarkts mit differenzierter Stimmung
Der Gesamtindex des Barometers stieg um 5,5 Prozent auf 3.218 Punkte – ein Zeichen für eine moderate Erholung im Markt. Allerdings bleibt die Stimmung ambivalent: Während sich die Einschätzungen zur künftigen Geschäftslage und Marktposition leicht verbessert haben, bestehen erhebliche Zweifel an der operativen Profitabilität vieler Hotelbetriebe.
Starker Aufschwung bei Neubau- und Entwicklungsprojekten
Der Development Index legte deutlich zu und korrigierte damit den Rückgang aus dem Vorjahr vollständig. 30 Prozent der Befragten bewerten die Entwicklung der Projekt- und Entwicklungsaktivitäten im Hotelbereich aktuell mit „gut“ oder „sehr gut“ (Vorjahr: 17 Prozent). Das zeigt, dass trotz operativer Unsicherheiten wieder Wachstum durch neue Projekte und Umbauten als realistisch eingeschätzt wird.
Operative Performance bleibt unter Druck
Der Operations Index befindet sich weiter auf Talfahrt — seit 2023 kontinuierlich rückläufig. Nur noch 39 Prozent der Befragten erwarten eine gute bis sehr gute Umsatzentwicklung bei Hotels (2024: 55 Prozent), während 30 Prozent eine schlechte Entwicklung prognostizieren (2024: 19 Prozent). Damit bleibt die operativen Seite das größte Sorgenkind — trotz stabiler Nachfrage in vielen Märkten.
Marktpolarisierung verstärkt sich – Budget und Luxus vorne
Investoren konzentrieren sich zunehmend auf zwei Segmente: Budget/Economy‑Hotels sowie Luxus- und Lifestyle-Konzepte. Diese gelten als besonders widerstandsfähig und bieten vergleichsweise stabile Renditen. Dagegen gerät das klassische Midscale-Segment zunehmend unter Druck — hier lassen sich Betriebsergebnisse nur schwer stabil halten.
Geografische Präferenzen und Renditedruck beeinflussen Allokation
Als attraktive Regionen gelten aktuell insbesondere Südeuropa — insbesondere Spanien mit starkem Business- und Leisure-Segment. Auch Italien zieht Nachfrage auf sich, da Renditekompression in etablierten Märkten Investoren zu alternativen Standorten drängt. Gleichzeitig gewinnen DACH-Märkte (Deutschland, Österreich, Schweiz) als stabile Heimatmärkte wieder an Bedeutung.
Midscale-Hotellerie verlangt konsequente Standort‑ und Betreiberstrategie
Für Midscale‑Hotels zählen laut Marktteilnehmern heute Standortqualität und ein starker Brand‑/Betreibermix. Ohne diese Kombination drohen Marktanteilsverluste und Ertragsrisiken. In einem Markt, der sich zwischen Budget‑ und Luxusangeboten polarisiert, ist Midscale nur bei präzisem Management und klarer Positionierung konkurrenzfähig.
Finanzierungsumfeld und Renditedruck als Risiko für neue Projekte
Hohe Baukosten, steigende Zinsen und steigender Renditedruck erschweren neue Hotelentwicklungen. Viele Investoren sehen daher Umnutzungen bestehender Immobilien — insbesondere in Premium- oder Toplagen — als realistischeren Weg zur Expansion.
Selektive Optimismus bei Anlegern: Fokus auf stabilitätsorientierte Segmente
Obwohl das Vertrauen in die allgemeine Marktentwicklung gestiegen ist, zeigen Anleger weiterhin Zurückhaltung. Investments erfolgen zunehmend selektiv, mit Fokus auf risikoarme, renditestabile Segmente — und weniger auf spekulative Midscale-Projekte.